UnterwegsfreinestilleRevolution_img1.gif 2.2 Unterwegs für eine stille Revolution
Warum "Pilgerweg"?
Diese Frage wurde mir seit dem ersten Pilgerweg 2007 ständig  gestellt. 
Mal interessiert, mal aggressiv - schließlich sei die Demokratie  keine christliche und erst recht keine kirchliche Veranstaltung.
Pilgern ist keine dem Christentum vorbehaltene Form. In nahezu   allen Religionen und Kulturen gibt es Varianten, in denen sich  Menschen auf einen "spirituellen Weg" machen. 
  • Als Initiation in den Stamm oder die Welt der Erwachsenen; 
  • als bedächtige, bedenkende Reise zu einem spirituellen Ort  oder Ereignis; 
  • als Weg zur inneren Einkehr 
ist Pilgern ein Hingehen zur mehr Besinnlichkeit, ein  Etappenweg zur Besonnenheit.
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Wenn "Demokratie" über die reine Delegations- und Abstimmungsarchitektur hinausgeht, 
wenn sie wurzelt im Menschenbild und ethischen Grundwerten, 
so ist ihr auch eine spirituelle Komponente eigen. 
Im Marktgeschrei aktueller Tagespolitik kommt diese Komponente selten zum Tragen. 
Ihr nachzuspüren bedarf des ruhigen, unaufgeregten Gespräches. 
Ein aufgeregtes Hirn ist für neue Einsichten verschlossen. 
Der Demokratie-Pilgerweg ist ein Weg besonnenen Dialoges mit engagierten Bürgern in den  Regionen unseres Landes. 
Ein Dialog, der beitragen kann, Einsichten, Erkenntnisse, politische Wünsche ins öffentliche  Bewusstsein zu heben.
Pilgerwege unterscheiden sich deutlich einerseits von Ostermärschen, Demonstrations- oder  Kreuzzügen, andererseits von reinen Wanderungen zur körperlichen oder touristischen Erbauung.
Dieser Pilgerweg ist nicht der "große Event", findet vielleicht auch nicht die gewünschte  Medienbeachtung. 
Doch wie viel Zeit nehmen sich politische Mandatsträger heute noch für qualifizierte Gespräche mit  jenen Bürgern, die die Folgen und Lasten parlamentarischer Entscheidungen zu tragen haben? 
Ohne solchen Dialog dörrt Demokratie aus. 

Als Christ, der sich dieser Gesellschaft verantwortlich weiß, wollte ich mit den Pilgerwegen 2007 und   2009 zu solchen Dialogen ermuntern.   
Erfreulich waren die vielen Gespräche unterwegs und an den Tagesetappen mit Menschen, die an  einer menschenwürdigen und sozial verantworteten Entwicklung unserer Gesellschaft interessiert  sind.